»Vielleicht im Himmel einmal«
🦀 Ein Buch, welches unseren Archetypen KREBS anspricht: Ein Generationenroman, der uns auf unserer Ahnenreise begleitet. FrauSein, voll und ganz
Vielleicht im Himmel einmal von Lea Söhner
Debütroman 2017 im Silberburg Verlag erschienen
UM WAS GEHT ES:
Was ist, wenn Lebensstrukturen ins Wanken geraten? Was, wenn das Erziehungsschema gut und böse bröckelt und wir keine Schuldigen im Außen mehr suchen können? Was, wenn wir auf einmal für unser Leben selbst verantwortlich sein sollen?
Vielleicht im Himmel einmal ist eine Familiengeschichte in einen Roman gepackt.
Ein Roman. Drei Generationen. Und wenn das Sinnliche und Leibhaftige im Leben keinen Platz haben darf. Wenn Frauen sich zu stark am Männlichen orientieren und der körperlose Glaube uns von unserem leibhaftigen Leben trennt. Eine Zeitreise von 1900 bis 2015
Erste Generation:
Ein Mann - Zwei Ehefrauen - Glaubenskrise(n) - Nachkriegs- und Vorkriegszeiten
Zweite Generation:
Ein Vater - Neun Mädchen - Unerreichbares Vorbild - Kriegszeiten
Dritte Generation:
Ein Opa - 3 weibliche Enkelkinder - Risse im Mythos - Wiederaufbau bis ins Jahr 2015
Immer wieder versuchen die Frauen in Heinrichs Leben, ihr eigenes Leben leibhaftiger und auch wahrhaftiger zu leben. Öffnen sich dem Spüren und wollen lieben und üben sich im Vertrauen.
Mit oder ohne Gott?! Wie gelingt es Ihnen?
Schwäbischer Humor ist wie ein im Winter luftgetrocknetes Handtuch. Hart, nur manchmal herzlich, aber immer bewegt und regt sich etwas in dir. So beschönigt Lea im Familienroman auch nichts. Und gleichzeitig kommt es nicht theatralisch oder übertrieben rüber. Es ist wie es ist. Es handelt ja auch vom richtigen Leben! »Was soll daran lustig sein?!« Ist ihre Antwort auf die Feststellung, dass der Familienroman ja aber nicht lustig ist.
Jede Figur bekommt ihren wertfreien Bewegungsspielraum. Lea schreibt mit klarer Sprache und formuliert dennoch berührend. Es zog mich immer wieder in die unterschiedlichen Sichtweisen tief hinein.
Für wen ist das Buch?
Das Buch ist für alle, die sich mit dogmatischen Glaubensfragen auseinandersetzen und alltagstauglicher Spiritualität Raum geben wollen. Es wird dich berühren, wenn du das einfache Menschsein – vor allem als Frau – mit all seinen körperlichen, geistigen und seelischen Zuständen (voll)umfänglicher leben willst.
Für alle, die müde von »richtigen oder falschen« Lebenswegen sind. Die vom Leben berührt werden (wollen) und auch inspiriert werden wollen. Weg von kategorischen oder hierarchischen Strukturen hin zu der Lebensidee von »sowohl als auch«.
Details zum Aufbau & Inhalt
Lea Söhner schafft es, mich durchgängig auf eine über 100 jährige Zeitreise mitzunehmen. Mich fasziniert die kreative Einteilung der 13 Kapitel. Jedes Kapitel trägt den Namen des jeweiligen Protagonisten. Heinrich ist natürlich die unumstrittene zentrale Figur und sein Geist zieht sich durch alle Kapitel hindurch. Jede der 12 Frauen bekommt wie Heinrich ein eigenes Kapitel gewidmet. So war ich während der Zeit-und Generationen-Reise von 1900 bis 2015 sowohl Heinrich als auch alle Frauen. Ich fühlte mich vor allem einer Enkelin ganz nah. Sonja.
Es wandeln sich nicht nur die Figuren und die Sichtweisen in jedem Kapitel, sondern auch die Sprache. Die Formulierungen reisen durch die Zeit und bekommen immer den Zeitgeist mit und verwandeln sich. Dazu kommt, dass Lea den schwäbisch, robusten Ton erklingen lässt. So reisen wir in die einzelnen Seelenlandschaften und Köpfe der Menschen, erleben hautnah ihre inneren und äußeren Kriegszustände und »kriegad no a klais bissle schwäbisch beibrochd«.
Und wahrlich, Lea ist der schriftdeutschen Sprache mächtig. Klare Sätze, prägnante Aussagen und, als sie Rosa sagen lässt: »Vielleicht im Himmel einmal… « war ich tief berührt in welchem Zusammenhang dies geschah.
Da tauchten Fragen bei mir auf:
Wie viele meiner Ahninnen waren in der Lage und durften ihr Leben leben?
Wie viele Frauen trauen es sich (wirklich), ihren Lebensweg selbst zu bestimmen? Unabhängig in welcher zeitlichen Epoche wir leben.
Leas Gespür für Worte, die wirken, fließt auch in jeden einzelnen Charakter mit hinein. Heinrich (und alle anderen Protagonisten) haben ihre Namen sicherlich nicht einfach so bekommen. Hilfreich und dankbar bin ich auch über den Familienstammbaum der Familie Schneider, der im Anhang gut übersichtlich gestaltet ist.
Die meisten Familien- oder Generationenromane lese ich meistens nur einmal. Mit »Vielleicht im Himmel einmal« ist es anders. Den nehme ich immer mal wieder in die Hand und widme mich nur einer Figur.
WER IST LEA SÖHNER UND WARUM ICH JA ZU DIESEM BUCH SAGTE
Lea Söhner - eine Frau mit bunt-krummen Lebenslauf. Schwäbisch, erdig, bäuerlich, die vor allem eines macht: dem eigenen Leben seine eigene Form geben.
Freiheit ist einer ihrer höchsten Werte und danach strebt sie zu leben. Auch in der Liebe.
Ihr Ruf nach eigenem Leben bringt sie aus den bäuerlichen Strukturen ins Studium der Diakonie und Religionspädagogik. Arbeitet 10 Jahre als Diakonin in der Sozialpädagogik. Ist eine ausgebildete Psychotherapeutin und in der Welt zu Hause, unter anderem in England, Israel, Indien, Südamerika und der Schweiz.
Den geistlich religiösen Weg hat sie beruflich verlassen, um der körperlichen, sinnlichen Ganzheitserfahrung Raum zu geben.
In der Zeit von 1996 bis 2015 gründete und führte sie zwei Institute für Tantramassagen. Im schwäbischen Stuttgart und im kosmopolitischen Zürich.
Dann kam der Tod näher in ihr Leben und er formte sie neu. Der Freitod ihrer Schwiegermutter und der zu frühe Tod ihres Mannes öffneten eine große weite Tür in ihr inneres Ausland. Das Leben schubste sie in eine neue Richtung und Lea geht nun den Weg der Autorin.
Ihr Debütroman »Vielleicht im Himmel einmal« verwebt echtes Leben und erfundenes Leben und ist alles andere als lustig.
Durch das Schreiben und das Leben als Autorin verweben sich zwei Fäden ineinander und Leas Lebensmuster wird ganzer. Das Greifbare und das Unbegreifliche verknüpfen sich. Das Mitfühlende für sich selbst, ihren Körper und den anderen Menschen. Das Geistige, Spirituelle darf im Leben genauso viel Platz haben wie das Materielle.
Ich bin neugierig auf dieses Buch geworden, weil ich Lea über eine Recherche zum Buchmarketing kennen lernte. Ich landete auf ihrer Webseite und es dockten viele Lebenswegparallelen bei mir an. Vor allem ihr krumm-bunter und unkonventioneller Lebensweg haben mich angesprochen und so kam ich in Kontakt mit ihr und wollte mehr über sie als Autorin und Schreibende erfahren. Und da hilft es natürlich am Besten, ihre Bücher zu lesen.
Ähnlich wie Lea bin ich im Schwäbischen groß geworden. An jenen unwirklichen, rauhen Orten wo sich zwei der Frauen aus dem Buch ein Leben aufgebaut haben. Oben auf der Schwäbischen Alb. Do wird gschaffad ond bättad - also gearbeitet und gebetet. Die Kirche hat das karge Leben fest im Griff. Sie übermannt einen förmlich - vor allem als Frau.
Dein Recht als Frau ist es: Pflichten zu erfüllen. Ob das Ganze nun pietistisch evangelisch erfolgt oder etwas glorreicher auf katholischem Wege - ganz egal. Hauptsache du funktionierst. Und damit etwas funktionieren kann, haben Gefühle keinen Platz. Anders fühlen, denken und handeln, als bisher - schwer möglich. Dazu wanderst du am besten aus.
Das habe ich – ähnlich wie Lea – auch gemacht.
Manchmal hilft Distanz, um mit der Ursprungsheimat wohlgesinnter und friedlicher zu sein. Auch mit sich selbst.
In Leas Debütroman schwingt eine Sehnsucht von bedingungslosem Leben mit und eine Idee mit der Ahnenlinie und der (inneren) Heimat Frieden zu schließen.
Ein klares Ja und ich hol für Leas »Vielleicht im Himmel einmal« fünf Sterne vom Himmel.
Mehr von Lea und ihren findest du hier:
Viel Freude beim Berühren lassen und lesen,
PS: Für alle Astrologiefans und die den Krebsanteil in sich erkunden wollen. Der Roman lässt genau diesen archetypischen Krebsanteil anklingen. Er spielt mit dem Weiblichen. Mit den Wurzeln und mit dem FrauSein. Ein Tanz mit der Verletzlichkeit und all unseren seelischen Facetten.
🦀 Archetyp Krebs:
Feminine Seite - Weibliches - Frau - Mutter - Heimat - Ahnenlinie - mütterliches und kindliches - Bedürfnisse und Bedürftigkeit - Stimmungen und Schwankungen - Mutter-Kindbeziehung